6. „mit-Physio“ Netzwerktreffen

Unser nächstes Treffen mit Fortbildung und Diskussion findet dieses Mal an einem Montag, den 27. Oktober2025 in gewohnter Weise von 18:00 bis 20:00 Uhr im Hörsaal des Biopark I (Erdgeschoss links), Am Biopark 9, 93053 Regensburg, statt.

 

Thema der Veranstaltung: Onkologische Red Flags & Interprofessionelle Versorgungswege

 

In unserer Fortbildung „Onkologische Red Flags & Interprofessionelle Versorgungswege“ steht während des ersten Teils der Veranstaltung im Mittelpunkt, wie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten Warnsignale für mögliche onkologische Erkrankungen frühzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren können. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über zentrale Red Flags und lernen Dringlichkeiten einzuschätzen. Neben einem theoretischen Input werden praxisnahe Beispiele und Fallbesprechungen genutzt, damit die Inhalte im Alltag umgesetzt werden können. Der zweite Teil belegt die Sicherheit körperlicher Aktivität in allen Stadien der Krebstherapie und zeigt ihr Potenzial, Fatigue zu reduzieren sowie Funktion und Lebensqualität messbar zu verbessern. Zudem werden Unsicherheiten aufgegriffen, die häufig zu „Wellness“-Ersatzangeboten führen. Die Veranstaltung verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Erfahrung und bietet Raum für Austausch, Diskussion und das Erarbeiten konkreter Handlungsstrategien. Ziel ist es, mehr Sicherheit im Umgang mit möglichen onkologischen Warnzeichen zu gewinnen und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken.

Veranstaltungsleitung und Begrüßung: Prof. Dr. Andrea Pfingsten

Referentinnen und Referenten: Valentin Schedel, PT, M.Sc.; Sebastian Meier, PT; Elke Schulze; PT M.Sc. und Johannis Mertens; PT M.Sc.

Lassen Sie uns weiter daran arbeiten, die evidenzbasierte Physiotherapie voranzubringen. Schlagen wir gemeinsam Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie finden den Fortbildungsraum gleich im Erdgeschoss links. Kostenlose Besucherparkplätze sind hinter dem Gebäude vorhanden. Die Schranke öffnet sich automatisch. Für die Ausfahrt benötigen Sie einen Chip, den Sie während der Veranstaltung bekommen. Für die Veranstaltung werden 2 Fortbildungspunkte vergeben.

Mit dem folgenden Link kommen Sie zur Veranstaltung: https://www.eventbrite.com/e/onkologische-red-flags-interprofessionelle-versorgungswege-tickets-1609913658089?aff=oddtdtcreator

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 24. Oktober 2025.

Vortrag beim Weltkongress – stolz auf unsere Professorin Dr. Andrea Pfingsten!

Prof. Dr. Andrea Pfingsten wurde kürzlich eingeladen, ihre neuesten Forschungsergebnisse auf dem World Physiotherapy Congress (WPC) in Tokio (Japan) zu präsentieren. In Zusammenarbeit mit den Laboren für Physiotherapie und Biomechanik des Regensburg Center of Health Sciences and Technology an der OTH Regensburg war Prof. Dr. Pfingsten an der Erforschung einer datenbasierten Übungsauswahl in der Knie-Rehabilitation beteiligt. Ihr Vortrag „Biomechanical Characteristics of Knee Rehabilitation Exercises: A New Approach for Data-Based Exercise Selection” stieß auf großes Interesse.

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und einer alternden Bevölkerung werden datenbasierte Entscheidungsprozesse immer bedeutender, um die effiziente Auswahl von Übungen zu unterstützen. Eine zentrale Größe stellt dabei wahrscheinlich die Gelenkreaktionskraft (Joint Reaction Force, JRF) dar, die als Schlüsselparameter dienen kann.

Für die Untersuchung wurden bei 30 gesunden Probandinnen und Probanden die kinematischen und kinetischen Daten von 20 Knieübungen erfasst. Die technische Basis bildete ein markerloses Motion-Capture-System mit acht Kameras, mit Kraftmessplatten und Lastzellen ausgestattete Stühle und Treppen. Die gesammelten Daten flossen in ein Ganzkörper-Modell ein, mithilfe dessen Gelenkwinkel, Winkelgeschwindigkeiten, Muskelaktivität und insbesondere die Gelenkreaktionskräfte berechnet wurden. In ihrem Vortrag verglich Prof. Pfingsten die resultierenden Spitzenbelastungen am Beispiel von drei Übungsgruppen (Einbeinstand, Sit-to-Stand, Treppensteigen): Einbeinstandsaufgaben erzeugen je nach Progression das 2,5- bis 2,9-fache, Sit-to-Stand-Bewegungen das 2,8- bis 4,2-fache und Treppenaktivitäten das 4,8-fache des Körpergewichts. Eine statistische Analyse mittels Welch’s ANOVA bestätigte die zunehmende Belastung mit steigendem Schwierigkeitsgrad mit Ausnahme der Treppenaktivitäten. Wahrscheinlich haben die gesunden Proband*innen bei der unterstützten Variante kaum Gewicht auf das Geländer übertragen.

Im Rahmen des übergeordneten Projekts „MyReha-digital” soll auf datenbasierter Grundlage ein patientenzentriertes Rehabilitationssystem für Patientinnen und Patienten mit Knieendoprothesen entstehen. Ein Sensorsystem erfasst kinematische Parameter während der Übungen, eine Smartphone-App übermittelt die Informationen an einen Backend-Server und Algorithmen ermitteln langfristig aus den Daten optimierte Übungsfolgen. Das Ziel besteht in einem biofeedbackgestützten, ortsunabhängigen Training, bei dem die Individualisierung der Therapie künftig auf fundierten Daten basiert.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: 13GW0558E) gefördert und in Kooperation mit den Medizinprodukte-Herstellern Oped, Linova und Interactive Wear sowie der auf Kniechirurgie spezialisierten Klinik der Barmherzigen Brüder in Regensburg durchgeführt.

Zweite Exkursion im Projekt Interreg NEURO

Am 18.03.2025 machten sich die Teilnehmenden des zweiten Projektzyklus im Interreg-Projekt NEURO gemeinsam mit dem Bus auf den Weg von Regensburg nach Konstantinbad, um die lokale Rehabilitationseinrichtung „WELLNESS CENTRUM KONSTANTINOVY LÁZNĚ“ zu erkunden. Im Rahmen ihres Aufenthaltes erhielten die Teilnehmenden umfassende Informationen über das vielfältige Rehabilitationsangebot der Einrichtung, welches von traditioneller Heilkunde über atemtherapeutische Reha bis hin zu kardiologischer oder orthopädischer Reha reicht.

Länderspezifische Unterschiede verstehen

Im weiteren Verlauf des Aufenthaltes erhielten die Studierenden bei einer Führung durch die Praxiseinrichtung einen Einblick in die standorttypischen Rehabilitationsverfahren, darunter elektro-, hydro- und bewegungstherapeutische Maßnahmen sowie die für Konstantinbad typischen kohlendioxidassoziierten Behandlungsmaßnahmen wie nasse und trockene Kohlendioxidbäder sowie die Quellgas-Insufflation – eine Art der subkutanen Kohlendioxidinjektion. Dies ermöglichte den Studierenden aller Partneruniversitäten einen Einblick in die Überschneidungen und länderspezifischen Unterschiede der Rehabilitationsmaßnahmen sowie in das öffentliche Gesundheitssystem der Tschechischen Republik. Im Anschluss an die eindrücklichen Ereignisse des Vormittags konnten sich die Teilnehmenden bei einem gemeinsamen Mittagessen stärken und über die entstandenen Eindrücke austauschen.

Besuch der Partneruniversität Pilsen

Mit neuen Ideen traten die Teilnehmenden nach der Mittagspause gemeinsam den Weg zur Fakultät der Partneruniversität in Pilsen an. Dort angekommen hatten unsere Studierenden die Möglichkeit, die Fakultät der Partneruniversität zu erkunden, bevor die Arbeitsphase in den Projektgruppen eingeläutet wurde. Im Laufe des Nachmittags bot sich für die deutsch-tschechischen Kleingruppen die Gelegenheit, Gedanken und Ansätze anhand realer neurologischer Patient*innenbeispiele zu diskutieren sowie IMU- und EMG-basierte Testverfahren zu entwerfen und weiterzuentwickeln.

Wir bedanken uns herzlich bei allen involvierten Projektpartner*innen für die tolle Organisation und den Einblick in die Rehabilitation der Tschechischen Republik und freuen uns auf die kommenden Projektaktivitäten.

Beitrag: Patricia Katzer

 

 

Webinar Best Practice – Outcomes in der Physiotherapie

Webinar am 16.1.2025 mit Georg Supp zur Best Practice in der Physiotherapie

Was verstehen Studierende und junge Kolleg*innen unter Best Practice in der Physiotherapie? Welche Rolle spielen Outcomes dabei? Diese und andere spannende Fragen diskutierte Georg Supp, Physiotherapeut aus Freiburg, im interaktiven Webinar mit den Teilnehmer*innen von der OTH Regensburg.  Auf Einladung von Prof. Andrea Pfingsten gestaltete Georg Supp ein abwechslungsreiches, praxisbezogenes Online- Event.

Patient Reported Outcomes

Physios sind richtig gut, wenn es um CROMs – die Clinician Reported Outcomes – geht. Fragen, messen, evaluieren. Das können wir. Die Perspektive der Patient*innen erfassen die sogenannten PROMs – die Patient Reported Outcomes. Die Teilnehmer*innen am Webinar erfuhren, welche Vorteile generische gegenüber Körperspezifischen PROMs haben und wie Therapeut*innen die erfassten Daten zur Verbesserung der Behandlung einsetzen können. Georg Supp berichtete, was er und sein Team aus der Analyse von mittlerweile fast 8.000 Fragebögen lernen konnten und gab Tipps, wie Best Practice in der täglichen Praxis machbar ist. Die Teilnehmer*innen waren stets gefragt, aktiv dabei zu sein.

Mehr zum Thema PROMs gibt es unter www.mophys.de

Forschungsprojekt: KI-gestützte Untersuchung des Kniegelenks

Wie können künstliche neuronale Netze die Diagnose und Therapie von Kniegelenkserkrankungen unterstützen? Das Projekt KINEESIO trainiert KI-gestützte Screening-Tools, die eine bessere Differenzierung individueller Beschwerden ermöglichen und Entscheidungsprozesse in der Versorgung unterstützen. Ziel ist es, Ressourcen im Gesundheitswesen zu schonen und eine qualitativ hochwertige Therapie zu gewährleisten. Ein professionsübergreifendes Forschungsteam der Disziplinen Physiotherapie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Digital- und Schaltungstechnik, Medizinische Bilddatenverarbeitung und Biometrie hat dazu einen innovativen KI-basierten Ansatz entwickelt.

Zum Artikel!

Glückwunsch Prof. Dr. Hanna Brandt!

Promotion in der Physiotherapie im BayWiss-Verbundkolleg Gesundheit

Die Physiotherapie an der OTH – Regensburg feiert einen Meilenstein: Frau Prof. Dr. Hanna Brandt hat erfolgreich ihre Promotion abgeschlossen. Sie ist die erste Physiotherapeutin, die im Rahmen des Verbundkollegs Gesundheit, einer Kooperation der OTH Regensburg mit der Universität Regensburg, promoviert hat. Ihre Arbeit mit dem Titel „Exoskelettale Unterstützung in der Pflege“ wurde von Prof. Dr. Andrea Pfingsten betreut und zeigt die hohe Qualität der Physiotherapieforschung an der OTH-Regensburg. Herzlichen Glückwunsch an Prof. Dr. Hanna Brandt!

Innovation in der Pflege: Exoskelette als Unterstützungssystem

Im Mittelpunkt ihrer Dissertation stand die Frage, wie Exoskelette die körperliche Belastung von Pflegekräften reduzieren können. Prof. Dr. Brandt kombinierte die Methoden der Elektromyographie und des Motion Capturing mit einer qualitativen Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten und der Nutzerakzeptanz.

Durch den Mixed-Method-Ansatz gelang es, die muskuläre Aktivität des unteren Rückens, den Bewegungsablauf sowie das subjektive Erleben der Pflegenden während des Transfers zu erfassen. Das Ziel: praktische Lösungen zu entwickeln, die langfristig die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern, Krankheitstage reduzieren und den Pflegeberuf attraktiver machen.

 

Prof. Dr. Hanna Brandt während der praktischen Untersuchung ihres Promotionsprojekts: Der Transfer einer Puppe mit Unterstützung eines Exoskeletts zur Reduktion der körperlichen Belastung von Pflegekräften, Fotoaufnahme: Prof. Dr. Hanna Brandt

Gelebte Interdisziplinäre Forschung

Die Dissertation von Prof. Dr. Brandt zeigt das Potenzial der interdisziplinären Forschung an der OTH Regensburg. Ihr Projekt vereint Kompetenzen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergonomie und Biomechanik. Neben der Betreuung wurde das Projekt auch von Prof. Dr. Sebastian Dendorfer vom Labor für Biomechanik am Regensburg Center of Health Sciences and Technology unterstützt.

Prof. Dr. Hanna Brandt bei der Verteidigung ihrer Doktorarbeit „Exoskelettale Unterstützung in der Pflege“ Fotoaufnahme: A. Leis

Prof. Dr. Brandt adressiert mit ihrer Arbeit die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen mittels technischer Ansätze. Der Einsatz von Exoskeletten, die bislang vor allem in der Industrie genutzt werden, zeigt Potenzial, auch in der Pflege zur Entlastung der Beschäftigten beizutragen und somit Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

 

Blick in die Zukunft

Für Prof. Dr. Brandt endet mit der Promotion ein wichtiger Lebensabschnitt – doch ihre Begeisterung für Wissenschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit bleibt. Seit kurzem ist sie Professorin für physiotherapeutische (Differential-)Diagnose an der Technischen Hochschule Rosenheim und bringt dort ihre Expertise in Lehre und Forschung ein.

Die Mitarbeitenden des Labors Physiotherapie, dem Prof. Dr. Brandt ehemals angehörte, sind sehr stolz auf sie und gratulieren ihr herzlich zu diesem beeindruckenden Erfolg.

Prof. Dr. Hanna Brandt (links) wurde durch Prof. Dr. Andrea Pfingsten (rechts) betreut, Fotoaufnahme: A. Leis

 

Neu: Promotionszentrum Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen

Eine weitere gute Nachricht: An der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg wird künftig ein Promotionszentrum „Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen (SGT)“ angesiedelt sein. Dieses Graduiertenkolleg SGT ist wegweisend im Bereich Gesundheit. Übergeordnetes Forschungsziel ist die Sicherung und Verbesserung des bio-psycho-sozialen Wohlbefindens des Menschen in Zeiten großer gesellschaftlicher Transformationen.

Bericht von Svenja Lausterer, Studentische Hilfskraft im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Science and Technology (RCHST)

Pain Neuroscience Education beim mit-Physio Netzwerk-Treffen

Workshop an der OTH Regensburg

Diesen November kamen im Regensburg Center of Health Sciences and Technology an der OTH Fachkräfte aus Wissenschaft und Praxis zu einem Workshop zusammen, um den Austausch zur Weiterentwicklung der Physiotherapie zu fördern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Pfingsten stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Pain Neuroscience Education (PNE) – einem innovativen Ansatz zur Schmerzbehandlung.

Ob Forschung oder Praxis – mit der Physiotherapie, das ist die Vision des „mit Physio“ Netzwerks!

PNE ist ein evidenzbasierter Ansatz zur Vermittlung von Schmerzmechanismen und deren biopsychosozialen Einflüssen. Ziel ist es, Patient*innen nicht nur ein besseres Verständnis für ihre Schmerzen zu ermöglichen, sondern auch Strategien zur Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Besonders bei chronischen muskuloskelettalen Schmerzen zeigt PNE in Kombination mit Bewegungstherapien vielversprechende Ergebnisse.


Highlights des Netzwerk-Treffens

1. Wissenschaftliche Grundlagen und Geschichte der PNE

  • Historische Entwicklung: Von den frühen Schmerztheorien der Antike (Aristoteles, Galen) über die Gate-Control-Theorie von Melzack und Wall (1965) bis hin zum modernen biopsychosozialen Schmerzmodell.
  • Neueste Forschung: Aktuelle Studien (z.B. Cuenca-Martínez et al., 2023) zeigen, dass PNE kombiniert mit multimodalen Therapien wie Bewegungstraining signifikante Verbesserungen bei psychosozialen Variablen wie Schmerzkatastrophisierung und Bewegungsangst erzielen kann.

2. Praktische Anwendung von PNE

  • Individuelle Anpassung: Die Wirksamkeit von PNE hängt stark von den Patient*innenmerkmalen ab, wie Alter, kulturellem Hintergrund und Bildungsstand. Tools wie der Central Sensitization Inventory (CSI) oder das Keele STarT MSK Tool helfen bei der Risikobewertung und individuellen Anpassung der Therapie.
  • Schmerzphänotypen: Eine gezielte Anwendung unterscheidet zwischen nozizeptivem, neuropathischem und noziplastischem Schmerz.
  • Dosierungsempfehlungen: Optimale Ergebnisse werden durch Sitzungen von 40–50 Minuten, zwei- bis dreimal pro Woche über einen Zeitraum von 4–5 Wochen erzielt (Núñez-Cortés et al., 2024).

3. Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

  • Forschungslücken: Trotz positiver Ergebnisse besteht ein Mangel an qualitativ hochwertigen Primärstudien und standardisierten Protokollen.
  • Multimodale Ansätze: Neben PNE sollten Stressmanagement, Schlafhygiene und Ernährung stärker integriert werden.
  • Kulturelle Anpassungen: Studien wie Salazar-Méndez et al. (2024) unterstreichen die Bedeutung kultureller und bildungsbezogener Anpassungen.

4. Diskussion und Austausch

Die Teilnehmer*innen diskutierten praktische Herausforderungen bei der Umsetzung von PNE in der täglichen Arbeit. Besonders hervorgehoben wurden die Chancen und Barrieren bei der Nutzung von didaktischen Materialien wie den „Why You Hurt“-Karten.


Fazit

Das Treffen zeigte, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch für die Weiterentwicklung der Physiotherapie ist. PNE bietet ein enormes Potenzial, Patient*innen mit chronischen Schmerzen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit, die Forschung zu standardisieren und die praktische Umsetzung weiter anzupassen.

Seien Sie beim nächsten mit-Physio Netzwerk-Treffen dabei und erleben Sie, wie Forschung und Praxis Hand in Hand gehen!

4. „mit Physio Netzwerk“ Treffen

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

als Leiterin des Labors für Physiotherapie der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg lade ich Sie herzlich zum 4. Treffen des Netzwerks „mit Physio“ ein.

Ob Forschung oder Praxis – mit der Physiotherapie, das ist die Vision des „mit Physio“ Netzwerks.

Unser nächstes Treffen mit Fortbildung und Diskussion findet am Dienstag, den 05. November 2024, von 18:00 bis 20:00 Uhr im Hörsaal des Biopark I (Erdgeschoss links), Am Biopark 9, 93053 Regensburg, statt.

Thema der Veranstaltung: Pain Neuroscience Education (PNE)

Die Behandlung von Schmerzpatientinnen und -patienten ist in der Praxis ein allgegenwärtiges Phänomen, mit dem jede Therapeutin und jeder Therapeut vertraut ist. Die Angst vor dem Schmerz wird oft als stärker empfunden als der Schmerz selbst (Adriann Louw & „Louie“ Puentedura, 2018).

Die daraus resultierenden Schonhaltungen und kompensatorischen Muster führen zu weiteren Problemen, Schmerzsymptomen und letztlich zu Frustration. Zudem ist eine ausgeprägte Erwartungshaltung der Patientinnen und Patienten an den Therapieerfolg zu beobachten, der eine Linderung der Schmerzen mit sich bringen soll.

Das Konzept der „Pain Neuroscience Education“, kurz PNE, stellt einen therapeutischen Ansatz zur Aufklärung über die Vorgänge im menschlichen Körper bei Schmerzen und neuromuskuloskelettalen Erkrankungen für die physiotherapeutische Praxis dar. Ziel ist es, ein Verständnis für Schmerzmechanismen, deren biopsychosoziale Einflüsse sowie mögliche Selbstwirksamkeitsstrategien zu vermitteln.

In unserer Herbstveranstaltung wollen wir auf die Entwicklung und die verschiedenen Strömungen der PNE eingehen und eine Plattform für die Diskussion der verschiedenen Ansätze bieten.  Unter anderem präsentieren wir eine deutsche Übersetzung der „Why You Hurt“-Karten von Adriaan Louw (2016) und thematisieren deren Umsetzung in der Praxis.

Veranstaltungsleitung und Begrüßung: Prof. Dr. Andrea Pfingsten; Referentinnen und Referenten: Elke Schulze; PT M.Sc., Johannis Mertens; PT M.Sc., Valentin Schedel; PT M.Sc.

Lassen Sie uns weiter daran arbeiten, die evidenzbasierte Physiotherapie voranzubringen. Schlagen wir gemeinsam Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis.

Sie finden den Fortbildungsraum gleich im Erdgeschoss links. Kostenlose Besucherparkplätze sind hinter dem Gebäude vorhanden. Die Schranke öffnet sich automatisch. Für die Ausfahrt benötigen Sie einen Chip, den Sie während der Veranstaltung bekommen.

Für die Veranstaltung werden 2 Fortbildungspunkte vergeben. Mit dem folgenden Link kommen Sie zur Veranstaltung: https://www.eventbrite.com/e/pain-neuroscience-education-pne-tickets-1013873943257?aff=oddtdtcreator

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 1. November 2024.

Mit den besten Grüßen Prof. Dr. Andrea Pfingsten und das Team des Labors Physiotherapie

Bewilligtes Promotionszentrum an der OTH Regensburg

Prima Neuigkeit! Das künftige Promotionszentrum Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen ist  an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg angesiedelt. Bereits im September 2023 hatte die OTH Regensburg im Verbund mit der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg Georg Simon Ohm und der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) München drei Promotionszentren bewilligt bekommen.

Promotion in sechs Fachbereichen

Beim Festakt zur Verleihung des eigenständigen Promotionsrechts am 16. Juli 2024 hatte Dr. Tobias Haaf, Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort eine überaus erfreuliche Nachricht zu verkünden. Drei i weitere Promotionszentren des Verbunds kommen hinzu, darunter ein zweites mit Standort Regensburg. Zukünftig können Absolventinnen und Absolventen ihren Doktorgrad in sechs Forschungsgebieten erwerben.

  • OTH Regensburg (mit HAW München und TH Nürnberg):
    • Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen (SGT)
    • Angewandte Informatik
  • TH Nürnberg Georg Simon Ohm (mit HAW München und OTH Regensburg:
    • Energietechnik
    • Materialien und Produktionstechnik
  • HAW München (mit OTH Regensburg und TH Nürnberg):
    • Physical and Biomedical Engineering
    • Integrales Bauen

Foto: Während des Festakts zum eigenständigen Promotionsrecht. Aufnahme: Prof. Dr. Andrea Pfingsten

Berufe.TV beim Studiengang Physiotherapie zu Gast

Ein von „Berufe.TV“ der Bundesagentur für Arbeit beauftragtes Filmteam hat ein Informationsvideo über den Studiengang Physiotherapie an der OTH Regensburg gedreht, das jetzt fertiggestellt ist und auf der Webseite der Agentur ausgestrahlt wird.

Das Filmteam, das im Auftrag der Bundesagentur bereits über 300 Studiengänge und Ausbildungsberufe porträtiert hat, verbrachte einen ganzen Drehtag an der OTH. Drei Studierende des achten Semesters im Studiengang Physiotherapie und Prof. Dr. Andrea Pfingsten standen in Interviews Rede und Antwort und zeigten in Aktion, was es bedeutet, an der OTH zu studieren. Neben Demonstrationen von Elektromyographie und Motion-Capture-3D-Modellierung im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST), simulierten sie die Reflexion eines trainingstherapeutischen Fallbeispiels in der Physiotherapiepraxis Sporting Spine.

Im persönlichen Gespräch betonten Pfingsten und die Studierenden den Mehrwert des Studiums, der sich in der täglichen Praxis bewährt. Sie informierten das Filmteam über gefragte Kompetenzen und Studieninhalte. Neben dem Vollstudium bieten die Hochschulen auch andere Studiengänge an. An der OTH Regensburg gibt es einen ausbildungsintegrierenden Studiengang für Physiotherapie mit einer Regelstudienzeit von 8 Semestern. Er schließt mit dem Bachelor of Science ab. Spätere Berufsmöglichkeiten, so Pfingsten, liegen in der Tätigkeit in physiotherapeutischen Praxen, Rehabilitationszentren sowie Kliniken, zunehmend auch in weiterführenden Studiengängen oder in der Forschung sowie im Gesundheitsmanagement und in der Gesundheitsversorgung.
Autorin: Elke Schulze

Link zum Film: https://web.arbeitsagentur.de/berufetv/detailansicht/93950

Abbildung oben: Filmdreh von Berufe.TV im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST); Fotoaufnahme: A. Pfingsten