Aus Sicht der Hochschule diskutierte Prof. Dr. Andrea Pfingsten, Studiengangsleiterin für Physiotherapie an der Ostbayerischen Hochschule Regensburg, auf dem Bundeskongress Physiotherapie 2024 am 7. Juni in Bad Soden mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin, niedergelassener Physiotherapie und Psychologie in einer Podiumsdiskussion zum Thema “Wirkstoff Physiotherapie“ vor großem Publikum.
Statement zum „Wirkstoff Physiotherapie“
In Wirkstoff, so Prof. Dr. Pfingsten, steckt „wirken“ bzw. “Wirkung“. Damit Physiotherapie wirken kann, muss sie auf der Grundlage von Forschungserkenntnissen erfolgen. Forschung informiert darüber welche Intervention oder Versorgung mit welcher Ausgestaltung bei welchen Patient*innen die höchste Wahrscheinlichkeit hat zu wirken und welche Fragen/Tests/Messungen/Assessments die Auswahl und Gestaltung ideal leiten. Um evidenzbasiert also auf Basis von Wissen aus der Forschung zu arbeiten, müssen alle Physiotherapeut*innen in der Lage sein, Studien oder deren Zusammenfassungen zu lesen, zu bewerten und die Ergebnisse einzuordnen. Die individualisierte Auswahl und Gestaltung von Therapie bleibt Aufgabe der Therapeut*innen im Bündnis mit Patient*innen. Die hierfür erforderlichen Kompetenzen der Anwendung von Evidenz auf den individuellen Fall werden nur an einer Hochschule angemessen erworben.
Weiterentwicklung durch das Studium
Zur eigenen Entwicklung, äußerte sich Prof. Dr. Pfingsten wie folgt: „Ich habe alle einschlägigen Fortbildungen besucht und war dennoch immer wieder mit meiner Weisheit am Ende. Das Studium hat mir ermöglicht, durch Theoriegebäude, Problemlösestrategien und Strategien der Wissensaneignung und –bewertung, und aber auch durch Reflexion, mich selbstständig weiterzuentwickeln.“