Beim 8. Forschungssymposium Physiotherapie aktiv dabei

Ein jährliches Highlight der Physiotherapieforschung – das FSPT

Vom 22. bis 23. November 2024 fand an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg das 8. Forschungssymposium der Physiotherapiewissenschaften (FSPT) unter dem Motto „Bridging the gap“ statt – ein Highlight für alle, die in Forschung und Lehre der Physiotherapie tätig sind. Auch wir vom Physiotherapielabor des Regensburg Center of Health Science and Technology der OTH Regensburg waren mit einer starken Delegation vertreten: Frau Prof. Dr. Andrea Pfingsten, Johannis Mertens (M.Sc.), Valentin Schedel (M.Sc.) sowie zehn Studierende bzw. ehemalige Studierende beteiligten sich aktiv an der zweitägigen Veranstaltung.

Straffes Programm – perfekte Plattform für den Austausch

Das Symposium bot innerhalb eines straffen Programms eine perfekte Plattform für den Austausch und die Präsentation von Forschungs- und Projektergebnissen. Folgende Beiträge leisteten das Labor Physiotherapie und die Studierendengruppen:

  • Workshop zu Pain Neuroscience Education: Frau Prof. Dr. Pfingsten, Johannis Mertens und Valentin Schedel leitetet einen interaktiven Workshop, der sich ausführlich mit der Umsetzung von PNE in der physiotherapeutischen Praxis und der Evidenz zur Wirksamkeit der Edukations-Intervention beschäftigt hat.
  • Vortrag zum Projekt TePUS: Valentin Schedel präsentierte Einblicke in das abgeschlossene Forschungsprojekt TePUS und regte spannende Diskussionen zur Umsetzung von telemedizinischen Interventionen in der Physiotherapie an.
  • Kurzvorträge und Posterpräsentationen unserer Studierenden:
    • Die Gruppe um Nick Braune, Magdalena Greiner, Fiona Kappen, Sophie Kerscher, Cornelia Mezler und Lea Walter stellte ihre Arbeit zur „Cognitive-Motor Interference in Dual Tasking“ vor.
    • Sabrina Furtner, Lena Gebhard, Daniel Kaulhausen, Leonie Mangold und Sarah Petermaier beleuchteten Unterschiede in der länderspezifischen Ausbildung von Physiotherapeut*innen.
    •  Das Projekt zur Anwendungsbereitschaft von PNE unter den deutschen Physiotherapeut*innen von Sandra Schmidt, Anna Weiser, Melissa Heyartz, Kevin Fernsimer und Sabrina Osterried wurde von Valentin Schedel ersatzweise präsentiert.
  • Promotionsprojekt „Exoskeletale Unterstützung in der Pflege“: Prof. Dr. Pfingsten berichtete in einem Kurzvortrag über das Promotionsprojekt unserer ehemaligen Kollegin Prof. Dr. Hannah Brandt.

Fazit: Spannende lehrreiche Vorträge – exzellente Organisation

Die Keynotes von Prof. Hans Lund, Prof. Dr. Anne Gärtner, Prof. Dr. Annette Probst und ass. Prof. Alessio Bricca PhD, an den wir teilnehmen konnten, waren ausgesprochen spannend, kritisch und lehrreich. Wir, das Team des Labors Physiotherapie, kehren „immer noch etwas verwirrt, aber auf einem höheren Niveau“ zurück.

Ein herzlicher Dank gilt dem Organisations-Team um Prof. Dr. Christian Kopkow von der BTU Cottbus-Senftenberg für die exzellente Planung, die inspirierenden Beiträge und die angenehme Atmosphäre. Es war uns eine Freude, auch in diesem Jahr wieder so viele Studierende und Alumni der OTH Regensburg dabeizuhaben und die Fortschritte unserer gemeinsamen Arbeit zu präsentieren. Wir freuen uns schon jetzt auf das kommende Symposium am 21. und 22.11.2025 in Bremen!

 

Glückwunsch Prof. Dr. Hanna Brandt!

Promotion in der Physiotherapie im BayWiss-Verbundkolleg Gesundheit

Die Physiotherapie an der OTH – Regensburg feiert einen Meilenstein: Frau Prof. Dr. Hanna Brandt hat erfolgreich ihre Promotion abgeschlossen. Sie ist die erste Physiotherapeutin, die im Rahmen des Verbundkollegs Gesundheit, einer Kooperation der OTH Regensburg mit der Universität Regensburg, promoviert hat. Ihre Arbeit mit dem Titel „Exoskelettale Unterstützung in der Pflege“ wurde von Prof. Dr. Andrea Pfingsten betreut und zeigt die hohe Qualität der Physiotherapieforschung an der OTH-Regensburg. Herzlichen Glückwunsch an Prof. Dr. Hanna Brandt!

Innovation in der Pflege: Exoskelette als Unterstützungssystem

Im Mittelpunkt ihrer Dissertation stand die Frage, wie Exoskelette die körperliche Belastung von Pflegekräften reduzieren können. Prof. Dr. Brandt kombinierte die Methoden der Elektromyographie und des Motion Capturing mit einer qualitativen Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten und der Nutzerakzeptanz.

Durch den Mixed-Method-Ansatz gelang es, die muskuläre Aktivität des unteren Rückens, den Bewegungsablauf sowie das subjektive Erleben der Pflegenden während des Transfers zu erfassen. Das Ziel: praktische Lösungen zu entwickeln, die langfristig die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern, Krankheitstage reduzieren und den Pflegeberuf attraktiver machen.

 

Prof. Dr. Hanna Brandt während der praktischen Untersuchung ihres Promotionsprojekts: Der Transfer einer Puppe mit Unterstützung eines Exoskeletts zur Reduktion der körperlichen Belastung von Pflegekräften, Fotoaufnahme: Prof. Dr. Hanna Brandt

Gelebte Interdisziplinäre Forschung

Die Dissertation von Prof. Dr. Brandt zeigt das Potenzial der interdisziplinären Forschung an der OTH Regensburg. Ihr Projekt vereint Kompetenzen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergonomie und Biomechanik. Neben der Betreuung wurde das Projekt auch von Prof. Dr. Sebastian Dendorfer vom Labor für Biomechanik am Regensburg Center of Health Sciences and Technology unterstützt.

Prof. Dr. Hanna Brandt bei der Verteidigung ihrer Doktorarbeit „Exoskelettale Unterstützung in der Pflege“ Fotoaufnahme: A. Leis

Prof. Dr. Brandt adressiert mit ihrer Arbeit die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen mittels technischer Ansätze. Der Einsatz von Exoskeletten, die bislang vor allem in der Industrie genutzt werden, zeigt Potenzial, auch in der Pflege zur Entlastung der Beschäftigten beizutragen und somit Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

 

Blick in die Zukunft

Für Prof. Dr. Brandt endet mit der Promotion ein wichtiger Lebensabschnitt – doch ihre Begeisterung für Wissenschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit bleibt. Seit kurzem ist sie Professorin für physiotherapeutische (Differential-)Diagnose an der Technischen Hochschule Rosenheim und bringt dort ihre Expertise in Lehre und Forschung ein.

Die Mitarbeitenden des Labors Physiotherapie, dem Prof. Dr. Brandt ehemals angehörte, sind sehr stolz auf sie und gratulieren ihr herzlich zu diesem beeindruckenden Erfolg.

Prof. Dr. Hanna Brandt (links) wurde durch Prof. Dr. Andrea Pfingsten (rechts) betreut, Fotoaufnahme: A. Leis

 

Neu: Promotionszentrum Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen

Eine weitere gute Nachricht: An der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg wird künftig ein Promotionszentrum „Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen (SGT)“ angesiedelt sein. Dieses Graduiertenkolleg SGT ist wegweisend im Bereich Gesundheit. Übergeordnetes Forschungsziel ist die Sicherung und Verbesserung des bio-psycho-sozialen Wohlbefindens des Menschen in Zeiten großer gesellschaftlicher Transformationen.

Bericht von Svenja Lausterer, Studentische Hilfskraft im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Science and Technology (RCHST)

Pain Neuroscience Education beim mit-Physio Netzwerk-Treffen

Workshop an der OTH Regensburg

Diesen November kamen im Regensburg Center of Health Sciences and Technology an der OTH Fachkräfte aus Wissenschaft und Praxis zu einem Workshop zusammen, um den Austausch zur Weiterentwicklung der Physiotherapie zu fördern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Pfingsten stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Pain Neuroscience Education (PNE) – einem innovativen Ansatz zur Schmerzbehandlung.

Ob Forschung oder Praxis – mit der Physiotherapie, das ist die Vision des „mit Physio“ Netzwerks!

PNE ist ein evidenzbasierter Ansatz zur Vermittlung von Schmerzmechanismen und deren biopsychosozialen Einflüssen. Ziel ist es, Patient*innen nicht nur ein besseres Verständnis für ihre Schmerzen zu ermöglichen, sondern auch Strategien zur Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Besonders bei chronischen muskuloskelettalen Schmerzen zeigt PNE in Kombination mit Bewegungstherapien vielversprechende Ergebnisse.


Highlights des Netzwerk-Treffens

1. Wissenschaftliche Grundlagen und Geschichte der PNE

  • Historische Entwicklung: Von den frühen Schmerztheorien der Antike (Aristoteles, Galen) über die Gate-Control-Theorie von Melzack und Wall (1965) bis hin zum modernen biopsychosozialen Schmerzmodell.
  • Neueste Forschung: Aktuelle Studien (z.B. Cuenca-Martínez et al., 2023) zeigen, dass PNE kombiniert mit multimodalen Therapien wie Bewegungstraining signifikante Verbesserungen bei psychosozialen Variablen wie Schmerzkatastrophisierung und Bewegungsangst erzielen kann.

2. Praktische Anwendung von PNE

  • Individuelle Anpassung: Die Wirksamkeit von PNE hängt stark von den Patient*innenmerkmalen ab, wie Alter, kulturellem Hintergrund und Bildungsstand. Tools wie der Central Sensitization Inventory (CSI) oder das Keele STarT MSK Tool helfen bei der Risikobewertung und individuellen Anpassung der Therapie.
  • Schmerzphänotypen: Eine gezielte Anwendung unterscheidet zwischen nozizeptivem, neuropathischem und noziplastischem Schmerz.
  • Dosierungsempfehlungen: Optimale Ergebnisse werden durch Sitzungen von 40–50 Minuten, zwei- bis dreimal pro Woche über einen Zeitraum von 4–5 Wochen erzielt (Núñez-Cortés et al., 2024).

3. Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

  • Forschungslücken: Trotz positiver Ergebnisse besteht ein Mangel an qualitativ hochwertigen Primärstudien und standardisierten Protokollen.
  • Multimodale Ansätze: Neben PNE sollten Stressmanagement, Schlafhygiene und Ernährung stärker integriert werden.
  • Kulturelle Anpassungen: Studien wie Salazar-Méndez et al. (2024) unterstreichen die Bedeutung kultureller und bildungsbezogener Anpassungen.

4. Diskussion und Austausch

Die Teilnehmer*innen diskutierten praktische Herausforderungen bei der Umsetzung von PNE in der täglichen Arbeit. Besonders hervorgehoben wurden die Chancen und Barrieren bei der Nutzung von didaktischen Materialien wie den „Why You Hurt“-Karten.


Fazit

Das Treffen zeigte, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch für die Weiterentwicklung der Physiotherapie ist. PNE bietet ein enormes Potenzial, Patient*innen mit chronischen Schmerzen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit, die Forschung zu standardisieren und die praktische Umsetzung weiter anzupassen.

Seien Sie beim nächsten mit-Physio Netzwerk-Treffen dabei und erleben Sie, wie Forschung und Praxis Hand in Hand gehen!

Vorträge am Klinikum Neumarkt in Kooperation mit dem Labor Physiotherapie der OTH

Am 12. Oktober 2024 fand im Landratsamtssaal in Neumarkt in der Oberpfalz eine Fachveranstaltung zum Thema „Physiotherapie im Spannungsfeld einer sich wandelnden gesundheitspolitischen und sozialen Struktur“ mit rund 70 Teilnehmenden statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Dr. Janka, Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum Neumarkt. Im Rahmen einer Kooperation nahmen auch zwei wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) aus dem Labor Physiotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Pfingsten teil. Sie beteiligten sich aktiv mit Vorträgen und regten zur Diskussion über die Entwicklung des Berufsbildes Physiotherapie und die damit verbundenen Herausforderungen an.

Akademisierung und Professionalisierung der Physiotherapie

Herr Schedel, M.Sc. hielt im Rahmen der Veranstaltung einen Vortrag mit dem Titel „Akademisierung der Physiotherapie – Herausforderungen der Profession meistern“. In seinem Vortrag gab er spannende Einblicke in die aktuelle Entwicklung der Physiotherapie und legte einen besonderen Fokus auf die berufssoziologische Betrachtung. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Frage, welche Rolle die Physiotherapie in einer sich verändernden Gesellschaft zukünftig einnehmen sollte. Die Akademisierung wurde dabei nicht als Selbstzweck, sondern als wesentlicher Schritt zur Disziplinbildung und Professionalisierung gesehen. Diese Sichtweise steht in engem Zusammenhang mit der Professionsforschung, die den Übergang von einem Beruf zu einer Profession als einen Prozess beschreibt, der durch wissenschaftliche Fundierung und zunehmende Autonomie der Berufsangehörigen gekennzeichnet ist.

Selbstdefinition der Physiotherapie als Profession

Ein weiterer zentraler Aspekt der Darstellung war die Diskussion der Selbstdefinition der Physiotherapie als Profession. Dabei wurden berufssoziologische Theorien aufgegriffen, um typische Merkmale einer Profession wie strenge Ausbildungsregelungen, eine klar definierte wissenschaftliche Wissensbasis und eine hohe Entscheidungsautonomie herauszuarbeiten. Diese Merkmale wurden den aktuellen Entwicklungen in der Physiotherapie gegenübergestellt, die bisher von einer Teilakademisierung und einer Professionalisierung in den Kinderschuhen geprägt sind.

Anforderungen aus Sicht der Patient*innen und des Gesetzgebers

Darüber hinaus beleuchtete der Vortrag die Anforderungen an die Physiotherapie sowohl aus Sicht der Patient*innen als auch der Gesetzgeber. Besonders hervorgehoben wurde die evidenzbasierte Praxis als zentrales Element der Professionalisierung. Die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in den klinischen Alltag sei essentiell, um den steigenden Anforderungen an die Patientenversorgung gerecht zu werden.

Diskussion zur Vollakademisierung der Physiotherapie

Der Vortrag regte zur Diskussion an, insbesondere über die Frage, inwieweit die Vollakademisierung der Physiotherapie die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig verbessern kann. Insgesamt bot der Vortrag einen tiefen Einblick in die aktuellen Herausforderungen der Physiotherapie und skizzierte die notwendigen Schritte, um den Beruf weiterzuentwickeln und langfristig als eigenständige Profession zu etablieren.

Fachveranstaltung für Physiotherapie am Klinikum Neumarkt. V.l.n.r. Dr. Michael Janka (Chefarzt Klinikum Neumarkt), Willibald Gailler (Landrat Neumarkt), Christiane Kopp (Osteopathin), Stephanie Stigler (Physiotherapeutin, Spiraldynamik), Valentin Schedel (Physiotherapeut M.SC.) und Elke Schulze (Physiotherapeutin M.SC.). Foto: Janka.

Rolle der Manuellen Therapie in der modernen Physiotherapie

Der Vortrag von Elke Schulze, M.Sc. ACP OMT stand unter dem Titel „Die Rolle der Manuellen Therapie in der modernen Physiotherapie“ und beleuchtete sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktische Anwendung der Manuellen Therapie (MT). Frau Schulze stellte sich mit ihrer über 25-jährigen Erfahrung als MT-Dozentin und ihrer umfangreichen OMT-Ausbildung vor. Sie betonte die Bedeutung der MT bei der Behandlung von neuromuskuloskelettalen (NMS) Problemen. Die Manuelle Therapie basiert auf spezifischen Techniken zur Schmerzbehandlung und funktionellen Wiederherstellung auf der Grundlage des „Clinical Reasoning“, also der individuellen Anpassung der Therapie.

Fortgeschrittene Praxis in der Physiotherapie

Ein Beispiel für moderne Physiotherapie ist das Modell der „Advanced Practice in Physiotherapy“ (APP), das zusätzliche Fertigkeiten wie Injektionen und Medikamentenverordnungen sowie eine orthopädische Trage beinhalten kann. Schulze kritisierte, dass Deutschland hier international hinterherhinke, während andere Länder wie Großbritannien und Kanada APP bereits gewinnbringend einsetzten.

Evidenz und Ausbildung in der Manuellen Therapie

Schulze zitierte Studien, die die Wirksamkeit der MT bei Erkrankungen wie Schulterschmerzen und Kniearthrose belegen, wobei die MT in Kombination mit Bewegung zu signifikanten Verbesserungen führen kann. Sie verglich die Ausbildungsstrukturen international und stellte fest, dass die deutsche MT-Ausbildung mit 260 Unterrichtseinheiten hinter den internationalen Standards zurückbleibt, die zumeist im Rahmen eines Masterstudiums ausbilden. Ein weiteres Problem sei die uneinheitliche Qualität der Lehre in Deutschland.

Praxisbeispiele aus der Manuellen Therapie und Fazit

Anhand von Praxisbeispielen demonstrierte sie die Anwendung der MT bei typischen Beschwerden wie Schulter- und Knieschmerzen und betonte den integrativen Charakter der MT. Abschließend diskutierte sie die Herausforderungen und Chancen der MT, wobei sie die Bedeutung einer evidenzbasierten Praxis und die Rolle der MT als Assessmentverfahren zur Differentialdiagnostik hervorhob. In der anschließenden Diskussion wurden die Erfahrungen der Teilnehmenden mit der MT vertieft.

Der Vortrag von Frau Schulze bot wertvolle Einblicke in die Stellung der Manuellen Therapie in der modernen Physiotherapie, insbesondere im Hinblick auf die evidenzbasierte Anwendung und die Herausforderungen in der Ausbildung. Die Integration der MT in die moderne Physiotherapie ist eine spannende Entwicklung, die in Deutschland noch nicht etabliert ist.

4. „mit Physio Netzwerk“ Treffen

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

als Leiterin des Labors für Physiotherapie der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg lade ich Sie herzlich zum 4. Treffen des Netzwerks „mit Physio“ ein.

Ob Forschung oder Praxis – mit der Physiotherapie, das ist die Vision des „mit Physio“ Netzwerks.

Unser nächstes Treffen mit Fortbildung und Diskussion findet am Dienstag, den 05. November 2024, von 18:00 bis 20:00 Uhr im Hörsaal des Biopark I (Erdgeschoss links), Am Biopark 9, 93053 Regensburg, statt.

Thema der Veranstaltung: Pain Neuroscience Education (PNE)

Die Behandlung von Schmerzpatientinnen und -patienten ist in der Praxis ein allgegenwärtiges Phänomen, mit dem jede Therapeutin und jeder Therapeut vertraut ist. Die Angst vor dem Schmerz wird oft als stärker empfunden als der Schmerz selbst (Adriann Louw & „Louie“ Puentedura, 2018).

Die daraus resultierenden Schonhaltungen und kompensatorischen Muster führen zu weiteren Problemen, Schmerzsymptomen und letztlich zu Frustration. Zudem ist eine ausgeprägte Erwartungshaltung der Patientinnen und Patienten an den Therapieerfolg zu beobachten, der eine Linderung der Schmerzen mit sich bringen soll.

Das Konzept der „Pain Neuroscience Education“, kurz PNE, stellt einen therapeutischen Ansatz zur Aufklärung über die Vorgänge im menschlichen Körper bei Schmerzen und neuromuskuloskelettalen Erkrankungen für die physiotherapeutische Praxis dar. Ziel ist es, ein Verständnis für Schmerzmechanismen, deren biopsychosoziale Einflüsse sowie mögliche Selbstwirksamkeitsstrategien zu vermitteln.

In unserer Herbstveranstaltung wollen wir auf die Entwicklung und die verschiedenen Strömungen der PNE eingehen und eine Plattform für die Diskussion der verschiedenen Ansätze bieten.  Unter anderem präsentieren wir eine deutsche Übersetzung der „Why You Hurt“-Karten von Adriaan Louw (2016) und thematisieren deren Umsetzung in der Praxis.

Veranstaltungsleitung und Begrüßung: Prof. Dr. Andrea Pfingsten; Referentinnen und Referenten: Elke Schulze; PT M.Sc., Johannis Mertens; PT M.Sc., Valentin Schedel; PT M.Sc.

Lassen Sie uns weiter daran arbeiten, die evidenzbasierte Physiotherapie voranzubringen. Schlagen wir gemeinsam Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis.

Sie finden den Fortbildungsraum gleich im Erdgeschoss links. Kostenlose Besucherparkplätze sind hinter dem Gebäude vorhanden. Die Schranke öffnet sich automatisch. Für die Ausfahrt benötigen Sie einen Chip, den Sie während der Veranstaltung bekommen.

Für die Veranstaltung werden 2 Fortbildungspunkte vergeben. Mit dem folgenden Link kommen Sie zur Veranstaltung: https://www.eventbrite.com/e/pain-neuroscience-education-pne-tickets-1013873943257?aff=oddtdtcreator

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 1. November 2024.

Mit den besten Grüßen Prof. Dr. Andrea Pfingsten und das Team des Labors Physiotherapie

Bewilligtes Promotionszentrum an der OTH Regensburg

Prima Neuigkeit! Das künftige Promotionszentrum Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen ist  an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg angesiedelt. Bereits im September 2023 hatte die OTH Regensburg im Verbund mit der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg Georg Simon Ohm und der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) München drei Promotionszentren bewilligt bekommen.

Promotion in sechs Fachbereichen

Beim Festakt zur Verleihung des eigenständigen Promotionsrechts am 16. Juli 2024 hatte Dr. Tobias Haaf, Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort eine überaus erfreuliche Nachricht zu verkünden. Drei i weitere Promotionszentren des Verbunds kommen hinzu, darunter ein zweites mit Standort Regensburg. Zukünftig können Absolventinnen und Absolventen ihren Doktorgrad in sechs Forschungsgebieten erwerben.

  • OTH Regensburg (mit HAW München und TH Nürnberg):
    • Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen (SGT)
    • Angewandte Informatik
  • TH Nürnberg Georg Simon Ohm (mit HAW München und OTH Regensburg:
    • Energietechnik
    • Materialien und Produktionstechnik
  • HAW München (mit OTH Regensburg und TH Nürnberg):
    • Physical and Biomedical Engineering
    • Integrales Bauen

Foto: Während des Festakts zum eigenständigen Promotionsrecht. Aufnahme: Prof. Dr. Andrea Pfingsten

Tschechische und Deutsche Studierende auf der Crosssborder Conference. Foto: Johannis Mertens

Crossborder Conference im Interreg Projekt Neuro

Am vergangenen Dienstag, dem 25. Juni, nahmen die deutschen und tschechischen Studierenden im Interreg-Projekt Neuro an der Crossborder Conference in Pilsen, Tschechien, teil. Diese Veranstaltung markierte den Abschluss des ersten Ausbildungszyklus eines transregionalen tschechisch-bayerischen Teams von Studierenden. Begleitet wurden sie von Frau Prof. Dr. Pfingsten und Herrn Mertens.

Angefangen mit der Keynotespeech von Mgr. Václav Kulich der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität zum Thema Spastik hat sich alles um das Thema Neurorehabilitation gedreht. Neben der Präsentation von sechs Patientenfallbeispielen von Teams tschechisch-deutscher Studierender wurden die Ergebnisse zwei deutscher Forschungsgruppen vorgestellt:

Studierendenarbeit zu Kognitiv-motorischen Interferenzen

Die Forschungsgruppe “Investigation of Cognitive-Motor Interference in Dual-Tasking” um Nick Braune, Magdalena Greiner, Fiona Kappen, Sophie Kerscher, Cornelia Mezler und Lea Walte hat die wechselseitigen Auswirkungen der zeitgleichen Bewältigung einer motorischen Aufgabe und einer kognitiven Aufgabe untersucht. Elf Probanden sollten mit maximaler Kraft für fünf Sekunden ihre Hand zur Faust ballen, während ein Handdynamometer (Griffkraftmessgerät) die dabei entwickelte Kraft in Newton und ein Elektromyographiesystem (EMG) die elektrischen Aktivität im Bereich der arbeitenden Muskulatur aufzeichnete. Sie erhielten in einem weiteren Durchgang die gleiche Aufgabe und sollten zudem kopfrechnen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kraft und elektrische Aktivität während der Denkaufgabe signifikant geringer waren, wenn Denkaufgabe und motorische Aufgabe gleichzeitig bewältigt wurden. Die kognitive Leistung hingegen wurde durch die zeitgleiche Bewältigung einer motorischen Leistung nicht signifikant beeinträchtigt.

Studierendenarbeit zu Unterschieden länderspezifischer Ausbildung in der Physiotherapie

Die Forschungsgruppe “Differences in country specific training of Physiotherapists” um Sabrina Furtner, Lena Gebhard, Daniel Kaulhausen, Leonie Mangold und Sarah Petermaier hat die Wissenschaftlichen Kompetenzen und Fachkompetenzen in der Neurologie zwischen tschechischen Studierenden und deutschen Auszubildenden, sowie zwischen deutschen Auszubildenden und deutschen im (ausbildungsintegrierenden) Studium mithilfe eines Fragebogen auf Basis der Selbsteinschätzung verglichen.

86 Fragebogen wurden statistisch untersucht. In beiden Kompetenzfeldern konnte im Gruppenvergleich zwischen tschechischen Studierenden (Md= 3) und deutschen Auszubildenden (Md=3) kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. (wissenschaftliche Kompetenz: p= .466; Fachkompetenz in der Neurologie: p= .982). Im Vergleich der deutschen in Ausbildung mit den deutschen im (ausbildungsintegrierenden) Studium ergaben sich signifikante Unterschiede. Mit einem Median von 5 in beiden Kategorien schätzten sich deutsche Student*innen im Median um 2 Punkte besser in beiden Kompetenzfeldern ein, als deutsche Azubis. (wissenschafltliche Kompetenz: p <.001; Neurologische Fachkompetenz: p= .013).

Bewerbung beim Forschungssymposium Physiotherapie (FSPT)

Für die Studierenden in den Forschungsgruppen stellte dieses Highlight auch den Abschluss ihres letzten Moduls im Bachelorstudium dar. Um die Ergebnisse der gelungenen Studierendenprojekte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird eine Veröffentlichung auf dem Forschungssymposium Physiotherapie (FSPT) im November dieses Jahres angestrebt – ein erstes Wiedersehen ist also vorprogrammiert!

Das Labor Physiotherapie gratuliert sehr herzlich zu dieser Leistung und wünscht Ihnen viel Erfolg und alles Gute für die anstehende Bachelorarbeit.

 

 

Autor: Daniel Kaulhausen

Berufe.TV beim Studiengang Physiotherapie zu Gast

Ein von „Berufe.TV“ der Bundesagentur für Arbeit beauftragtes Filmteam hat ein Informationsvideo über den Studiengang Physiotherapie an der OTH Regensburg gedreht, das jetzt fertiggestellt ist und auf der Webseite der Agentur ausgestrahlt wird.

Das Filmteam, das im Auftrag der Bundesagentur bereits über 300 Studiengänge und Ausbildungsberufe porträtiert hat, verbrachte einen ganzen Drehtag an der OTH. Drei Studierende des achten Semesters im Studiengang Physiotherapie und Prof. Dr. Andrea Pfingsten standen in Interviews Rede und Antwort und zeigten in Aktion, was es bedeutet, an der OTH zu studieren. Neben Demonstrationen von Elektromyographie und Motion-Capture-3D-Modellierung im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST), simulierten sie die Reflexion eines trainingstherapeutischen Fallbeispiels in der Physiotherapiepraxis Sporting Spine.

Im persönlichen Gespräch betonten Pfingsten und die Studierenden den Mehrwert des Studiums, der sich in der täglichen Praxis bewährt. Sie informierten das Filmteam über gefragte Kompetenzen und Studieninhalte. Neben dem Vollstudium bieten die Hochschulen auch andere Studiengänge an. An der OTH Regensburg gibt es einen ausbildungsintegrierenden Studiengang für Physiotherapie mit einer Regelstudienzeit von 8 Semestern. Er schließt mit dem Bachelor of Science ab. Spätere Berufsmöglichkeiten, so Pfingsten, liegen in der Tätigkeit in physiotherapeutischen Praxen, Rehabilitationszentren sowie Kliniken, zunehmend auch in weiterführenden Studiengängen oder in der Forschung sowie im Gesundheitsmanagement und in der Gesundheitsversorgung.
Autorin: Elke Schulze

Link zum Film: https://web.arbeitsagentur.de/berufetv/detailansicht/93950

Abbildung oben: Filmdreh von Berufe.TV im Labor Physiotherapie am Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST); Fotoaufnahme: A. Pfingsten

Prof. Dr. Pfingsten beim Bundeskongress Physiotherapie

Aus Sicht der Hochschule diskutierte Prof. Dr. Andrea Pfingsten, Studiengangsleiterin für Physiotherapie an der Ostbayerischen Hochschule Regensburg, auf dem Bundeskongress Physiotherapie 2024 am 7. Juni in Bad Soden mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin, niedergelassener Physiotherapie und Psychologie in einer Podiumsdiskussion zum Thema “Wirkstoff Physiotherapie“ vor großem Publikum.

Statement zum „Wirkstoff Physiotherapie“

In Wirkstoff, so Prof. Dr. Pfingsten, steckt „wirken“ bzw. “Wirkung“. Damit Physiotherapie wirken kann, muss sie auf der Grundlage von Forschungserkenntnissen erfolgen. Forschung informiert darüber welche Intervention oder Versorgung mit welcher Ausgestaltung bei welchen Patient*innen die höchste Wahrscheinlichkeit hat zu wirken und welche Fragen/Tests/Messungen/Assessments die Auswahl und Gestaltung ideal leiten. Um evidenzbasiert also auf Basis von Wissen aus der Forschung zu arbeiten, müssen alle Physiotherapeut*innen in der Lage sein, Studien oder deren Zusammenfassungen zu lesen, zu bewerten und die Ergebnisse einzuordnen. Die individualisierte Auswahl und Gestaltung von Therapie bleibt Aufgabe der Therapeut*innen im Bündnis mit Patient*innen. Die hierfür erforderlichen Kompetenzen der Anwendung von Evidenz auf den individuellen Fall werden nur an einer Hochschule angemessen erworben.

Weiterentwicklung durch das Studium

Zur eigenen Entwicklung, äußerte sich Prof. Dr. Pfingsten wie folgt: „Ich habe alle einschlägigen Fortbildungen besucht und war dennoch immer wieder mit meiner Weisheit am Ende. Das Studium hat mir ermöglicht, durch Theoriegebäude, Problemlösestrategien und Strategien der Wissensaneignung und –bewertung, und aber auch durch Reflexion, mich selbstständig weiterzuentwickeln.“

Physiotherapie zwischen Verordnung und Evidenz

SWR Story: „Physiotherapie – Ein hinkendes System?“

Prof. Dr. Pfingsten nimmt Stellung zum Fernsehbeitrag

Der Beitrag des SWR veranschaulicht die prekäre Lage von Physiotherapeut*innen in Deutschland. Einerseits stellen Ärzt*innen Heilmittelverordnungen nach den Vorgaben des Heilmittelkatalogs aus, der nachweislich unwirksame Interventionen enthält und auf denen Therapieform, Menge und Frequenz angegeben sind. Andererseits besteht der Anspruch an die Therapie evidenzbasiert zu erfolgen.

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIwNDk4NTU

Prof. Dr. Andrea Pfingsten bekräftigt und kommentiert die Aussagen des Beitrags:

Therapieform sowie deren Frequenz und Dosierung können unter diesen Bedingungen weder am Patient*innenbedarf noch an der zur Verfügung stehenden Evidenz orientiert werden. Therapeut*innen sind jedoch bestrebt, ihre Patient*innen so effizient wie möglich zu unterstützen. Daher weichen sie häufig bei ungeeigneten Verordnungen von den Vorgaben ab, was an deren Sinnhaftigkeit zweifeln lässt.

Unklare Lösungsansätze

Lösungsansätze wie Blankoverordnung oder Direktzugang, im Rahmen derer die Entscheidung über die Therapie an Physiotherapeut*innen übergehen würde, werden in Deutschland seit Jahren diskutiert und teils getestet, ohne dass Fortschritte gemacht werden. Die Blankoverordnung ist inzwischen gesetzlich möglich, wird aber nicht umgesetzt. Der für entsprechende Regelung zuständige GKV-Spitzenverband steht für ein Interview im Rahmen des Beitrags nicht zur Verfügung und lehnt schriftlich eine Aussage zum Verhandlungsabschluss ab, erhofft diesen aber zeitnah. Was unter zeitnah zu verstehen ist, bleibt jedoch unklar.

Erik Bodendiek, Allgemeinmediziner und als Vorsitzender der Bundesärztekammer zuständig für die Physiotherapie, vertritt die Auffassung, dass die Entscheidung für Therapieform und -gestaltung bei den Ärzt*innen liegt, auch wenn diese nur in Abhängigkeit ihrer Grundausbildung dafür geeignet seien. Er befürchtet Haftungsprobleme für Ärzt*innen für die durch die Physiotherapeut*innen durchgeführte Therapie und erläutert dies mit der fehlenden Weitergabe von Diagnosen durch Ärzt*innen bei Blankoverordnungen. Gleichzeitig sieht er beispielsweise bei Arthrose und Rückenbeschwerden, Physiotherapeut*innen als die besten Ansprechpartner*innen und hierin auch eine Möglichkeit, nicht erforderliche Operationen zu vermeiden. Ob das als Stellungahme für den Direktzugang gewertet werden kann, bleibt ebenfalls offen.

Auch wenn der Fernsehbeitrag fachlich den Schwerpunkt auf die ambulante Versorgung muskuloskelettaler Beschwerden legt, obwohl Physiotherapie auch für anders verursachte herausfordernden Situationen, die Bewegung und Funktion gefährden, Kompetenzen aufweisen und in allen Settings der Gesundheitsversorgung arbeiten, zeigt er die durch das System entstehende mangelhafte Versorgung eindringlich auf.

Letztes europäisches Land

Diskutiert wird ebenfalls die Schlusslichtposition Deutschlands bei der Ausbildung von Physiotherapeut*innen. Deutschland ist das letzte europäische Land, bei dem für die Ausübung des Berufs nicht mindestens ein Bachelorabschluss erforderlich ist. Befragte Studierende erfahren ihre größeren Kompetenzen in Evidenzbasierung und Differentialdiagnostik als großen Vorteil gegenüber denjenigen, die an Berufsfachschulen ihren Berufsabschluss erlangen, was der weitaus größere Anteil ist.

Als Fazit kann gezogen werden, dass fehlende Autonomie und fehlende Vollakademisierung in Deutschland eine bestmögliche Versorgung von Patient*innen mit Physiotherapie verhindern. Es gibt keine Pläne, an diesem Zustand im Rahmen der anstehenden Neufassung des Berufsgesetzes etwas zu verändern. Auch vom Bundesministerium für Gesundheit hatte im Rahmen des Beitrags niemand Zeit, hierzu Stellung zu beziehen.